Was ist Edge Computing?
Edge Computing ermöglicht die Verarbeitung von Daten direkt an der Quelle und schafft damit die Grundlage für schnelle Analysen und autonome Systeme.
- Rechenleistung und Speicher auf Edge Devices oder lokalen Servern 
- Vorteile durch schnelle Reaktionen, höhere Ausfallsicherheit und bessere Skalierbarkeit 
- Kombination aus Edge und Cloud schafft flexible hybride IT-Lösungen 
Edge Computing Definition
Unter Edge Computing versteht man ein dezentrales IT-Architekturmodell, bei dem Daten nicht mehr ausschließlich in zentralen Rechenzentren verarbeitet werden, sondern direkt an dem Ort, an dem sie entstehen – am sogenannten Netzwerkrand („Edge“). Das bedeutet: Sensoren, Maschinen oder andere Endgeräte sammeln Daten und verarbeiten sie sofort vor Ort oder über nahegelegene Server. Durch die Verlagerung von Rechenleistung und Speicher näher an die Datenquelle können große Datenmengen nahezu in Echtzeit verarbeitet werden. Das reduziert Latenzzeiten, entlastet Netzwerke und ermöglicht schnelle Reaktionen auf lokale Ereignisse.
Edge Computing ergänzt damit bestehende Cloud– und Rechenzentrumsstrukturen zu einer flexiblen Hybrid-Architektur und schafft die Grundlage für leistungsfähige, dezentrale Lösungen. So wird Edge Computing häufig in Bereichen eingesetzt, in denen Geschwindigkeit, geringe Verzögerung und Unabhängigkeit von einer permanenten Internetverbindung entscheidend sind – etwa in der Industrie 4.0, im IoT (Internet of Things) oder bei autonomen Fahrzeugen.
Was ist der Unterschied zwischen Cloud Computing und Edge Computing?
Im Vergleich von Cloud vs. Edge Computing wird deutlich, dass Cloud Computing und Edge Computing unterschiedliche Ansätze bei der Verarbeitung und Speicherung von Daten verfolgen.
- Beim Cloud Computing werden Daten, Anwendungen und Rechenleistung zentral in weit entfernten Rechenzentren bereitgestellt. Unternehmen greifen über das Internet auf diese Ressourcen zu, profitieren von hoher Skalierbarkeit, globaler Verfügbarkeit und können ihre eigene IT-Infrastruktur deutlich reduzieren. Komplexe Datenanalysen, Big-Data-Prozesse und umfangreiche Speicherlösungen werden typischerweise in der Cloud abgewickelt. 
- Edge Computing hingegen verlagert Rechenleistung und Datenspeicherung direkt an den Rand des Netzwerks – also dorthin, wo die Daten tatsächlich entstehen. Daten werden also direkt auf lokalen Geräten, Sensoren oder Edge-Servern verarbeitet, was die Übertragung großer Datenmengen ins Rechenzentrum reduziert. Dadurch lassen sich Latenzzeiten minimieren, Bandbreiten schonen und Echtzeit-Analysen zuverlässig umsetzen. 
Zusammengefasst liegt der große Unterschied in der Art und dem Ort der Datenverarbeitung: Während Cloud Computing auf zentrale Rechenzentren setzt, nutzt Edge Computing dezentrale Strukturen direkt vor Ort. In der Praxis ergänzen sich die beiden Ansätze oft. So werden etwa vorverarbeitete Daten vom Netzwerkrand an die Cloud geschickt, um dort tiefere Analysen durchzuführen oder große Datenmengen langfristig zu speichern.
Wie funktioniert Edge Computing?
Bei Edge Computing wird Rechenleistung und Datenspeicherung von zentralen Rechenzentren auf dezentrale Knotenpunkte – sogenannte Edge Devices oder Edge Server verteilt. Diese befinden sich direkt an oder nahe der Datenquelle, zum Beispiel in Maschinen, Sensoren oder lokalen Gateways.
Daten, die vor Ort erfasst werden, können so direkt verarbeitet, gefiltert oder analysiert werden, ohne dass sie zuerst in eine Cloud übertragen werden müssen. Nur ausgewählte, verdichtete oder vorverarbeitete Informationen werden anschließend an zentrale Systeme oder Cloud-Plattformen weitergeleitet, um sie dort langfristig zu speichern oder für weiterführende Analysen zu nutzen.
Durch diese Architektur lassen sich Anwendungen realisieren, die auf schnelle Reaktionszeiten angewiesen sind – etwa in der Industrieautomatisierung, im autonomen Fahren oder im Gesundheitswesen.
Welche Vorteile bietet Edge Computing?
Edge Computing bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, insbesondere wenn große Datenmengen schnell und lokal verarbeitet werden müssen. Einige der wichtigsten Vorteile von Edge Computing sind beispielsweise:
- Geringere Latenzzeiten: Daten werden direkt vor Ort verarbeitet, wodurch Verzögerungen minimiert und schnelle Reaktionen ermöglicht werden. 
- Unmittelbare Analysen: Schnelle Reaktionszeiten ermöglichen unverzügliche Entscheidungen – ideal für IoT- und Industrieanwendungen. 
- Reduzierte Netzwerklast: Da große Datenmengen nicht mehr vollständig in die Cloud übertragen werden müssen, sinkt der Datenverkehr im Netzwerk erheblich. 
- Höhere Ausfallsicherheit: Anwendungen können auch bei instabiler Internetverbindung lokal weiterlaufen und sich nicht abhängig von einem zentralen Rechenzentrum, was vor netzwerkbedingten Ausfällen schützt. 
- Datensicherheit: Weniger Übertragung sensibler Informationen in eine Cloud senkt das Risiko von Cyberangriffen und unterstützt Datenschutz und Compliance. 
- Skalierbarkeit: Edge Computing lässt sich flexibel in bestehende IT-Infrastrukturen integrieren und an spezifische Anforderungen anpassen. 
Insgesamt ergänzt Edge Computing die Cloud um eine leistungsstarke, dezentrale Komponente – und schafft so die Basis für moderne, datengetriebene Anwendungen mit hoher Performance.
Was sind die Nachteile von Edge Computing?
Trotz der zahlreichen Vorteile von Edge Computing, sollten auch die Risiken und Herausforderungen des Architekturmodells berücksichtigt werde. Relevante Nachteile von Edge Computing sind beispielsweise:
- Begrenzte Ressourcen vor Ort: Im Vergleich zu großen Rechenzentren haben Edge-Geräte oft weniger Rechenleistung und Speicherplatz, was ihre Kapazität einschränken kann. 
- Komplexere IT-Infrastruktur: Die Integration von Edge-Geräten in bestehende Netzwerke erfordert ein durchdachtes Schnittstellen- und Informationsmanagement. 
- Sicherheitsrisiken: Anders als bei zentralen Rechenzentren müssen beim Edge Computing viele verteilte Endpunkte gesichert werden – jede neue Schnittstelle birgt potenzielle Risiken. 
- Hohe Anforderungen an IT-Sicherheit: Lokale Daten müssen verschlüsselt und manipulationssicher gespeichert und übertragen werden. Dies erfordert zusätzliche Schutzmaßnahmen und Hardware-Features. 
- Abhängigkeit von lokalen Geräten: Ein Ausfall der lokalen Edge-Geräte kann den Betrieb kritischer Anwendungen beeinträchtigen. 
Diese Punkte zeigen: Edge Computing ist eine leistungsfähige Technologie, erfordert aber eine sorgfältige Planung und ein gutes Sicherheits- und Wartungskonzept.
Was ist mobile Edge Computing?
Mobile Edge Computing (MEC) ist eine spezielle Form des Edge Computings, die speziell für mobile Netzwerke entwickelt wurde. Dabei werden Rechen- und Speicherkapazitäten direkt an den Rand mobiler Netze – zum Beispiel an Basisstationen oder Zugangsknoten – verlagert. So können große Datenmengen, die von Smartphones, IoT-Geräten oder Sensoren erzeugt werden, schneller und effizienter verarbeitet werden.
Durch Mobile Edge Computing können datenintensive Anwendungen wie Video-Streaming, Augmented Reality, autonome Fahrzeuge oder IoT-Dienste in Echtzeit umgesetzt werden. Netzwerke werden entlastet, da große Datenmengen nicht erst an ein zentrales Rechenzentrum gesendet werden müssen. Mobile Edge Computing gilt daher als Schlüsseltechnologie für den Ausbau von 5G und für die Umsetzung von modernen, latenzkritischen mobilen Services.
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