Was ist Controlling?
Controlling verknüpft Analyse, Planung und Reporting zu einem ganzheitlichen Steuerungsinstrument, das Unternehmensziele absichert, Prozesse optimiert und fundierte Entscheidungen unterstützt.
strategisches und operatives Controlling greifen eng ineinander und beeinflussen sich gegenseitig
Controllingkreislauf aus Planung, Durchführung, Kontrolle und Steuerung
zielgerichtete Steuerung unternehmerischer Prozesse
Definition Controlling
Controlling bezeichnet die Gesamtheit der Informations-, Planungs-, Analyse– und Reporting-Prozesse innerhalb eines Unternehmens, die auf die zielorientierte Führung ausgerichtet sind. Ursprünglich aus der Unternehmenspraxis entstanden und später wissenschaftlich weiterentwickelt, umfasst Controlling nicht nur die Kontrolle im Sinne von Überwachung, sondern stellt vielmehr ein System zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Rationalität und Effizienz unternehmerischer Entscheidungen dar.
Im Kern liefert Controlling entscheidungsrelevante Informationen – insbesondere aus dem internen Rechnungswesen wie Kosten und Leistungen – um das Management bei der Planung, Umsetzung und Kontrolle strategischer und operativer Ziele zu unterstützen. In diesem Sinne trägt Controlling dazu bei, die unternehmerische Zielverfolgung systematisch, nachvollziehbar und effektiv zu gestalten – und ist damit eine Schlüsselfunktion für nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Was ist der Unterschied zwischen operativem und strategischem Controlling?
Operatives und strategisches Controlling sind eng miteinander verbunden, doch unterscheiden sich vor allem im zeitlichen Fokus und in ihrer Zielsetzung.
Das strategische Controlling befasst sich mit der Ausrichtung des Unternehmens auf zukünftige Entwicklungen. Im Fokus stehen hier die Analyse von Märkten, Wettbewerbern und gesellschaftlichen Trends sowie die Erkennung von Chancen und Risiken, die den langfristigen Erfolg oder das Überleben des Unternehmens beeinflussen können. Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu sichern und eine fundierte Basis für strategische Entscheidungen zu schaffen. Hierzu kommen verschiedene Methoden und Instrumente wie SWOT-Analysen, Portfolioanalysen oder Wettbewerbsvergleiche zum Einsatz. Das strategische Controlling agiert dabei stark zukunftsorientiert und liefert Impulse für neue Geschäftsmodelle, Märkte oder strategische Neuausrichtungen.
Demgegenüber steht das operative Controlling, das stärker auf Zahlen, Daten und Fakten fokussiert ist. Es basiert vor allem auf Informationen aus dem internen Rechnungswesen und dient der kurzfristigen bis mittelfristigen Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Abläufe. Dabei stehen Aspekte wie Rentabilität, Liquidität, Kostenkontrolle und Effizienz im Vordergrund. Ziel ist es, laufende Geschäftsprozesse wirtschaftlich zu optimieren und die gesetzten Vorgaben des strategischen Controllings in konkrete und messbare Ergebnisse zu überführen. Typische operative Controlling-Instrumente und Methoden sind die Budgetplanung, der Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalysen sowie das laufende Reporting.
Letztendlich greifen beide Controlling-Ansätze ineinander: Strategische Zielsetzungen müssen operativ umgesetzt werden, und operative Ergebnisse liefern wichtige Rückschlüsse für die strategische Weiterentwicklung. Durch diese enge Verzahnung lassen sich fortlaufend fundierte Unternehmensentscheidungen treffen.
Was macht man im Controlling? – Controlling-Aufgaben im Unternehmen
Das Controlling übernimmt eine zentrale Rolle bei der Planung, Steuerung und Überwachung von Unternehmensprozessen. Typische Aufgaben im Controlling reichen von der strategischen Planung bis zur operativen Kontrolle – beispielsweise:
Planung: Entwicklung integrierter Planungsprozesse für Bereiche wie Vertrieb, Produktion, Personal, Investitionen und Finanzen – sowohl strategisch (3–5 Jahre) als auch operativ (12–24 Monate).
Budgetierung: Ableitung konkreter Budgets aus den genehmigten Planungen und deren Verteilung auf Kostenstellen zur zielgerichteten Mittelverwendung.
Beratung des Managements: Controller fungieren als interne betriebswirtschaftliche Berater und begleiten Entscheidungen mit fundierten Analysen.
Überwachung und Steuerung der Zielerreichung: Regelmäßige Abweichungsanalysen und Ableitung konkreter Maßnahmen zur Sicherstellung der Zielerfüllung.
Berichtswesen: Erstellung von Reports, KPI-Analysen und Dashboards für das Management (z. B. mit Hilfe von Balanced Scorecards).
Prozessoptimierung: Die Ermittlung und Analyse von Geschäftsprozessen liefert Entscheidungsgrundlagen zur Identifikation von Effizienzsteigerungspotentialen und Senkung von Gemeinkosten.
Unterstützung bei Entscheidungen: Bereitstellung von Grundlagen für operative und strategische Entscheidungen – z. B. durch Investitionsrechnungen, Liquiditätsplanungen und Make-or-Buy-Analysen.
Was sind KPIs im Controlling? – Zentrale Kennzahlen des Finanzcontrollings
Die wichtigsten Kennzahlen des Controllings variieren je nach Unternehmenszielen, jedoch gibt es einige zentrale Kennzahlen, die in nahezu jedem Unternehmen von Bedeutung sind. Im Finanzcontrolling spielen besonders Kennzahlen eine zentrale Rolle, die Einblicke in Rentabilität, Effizienz und Unternehmenswachstum bieten. Beispiele dafür sind:
Das Umsatzwachstum gibt an, um welchen Prozentsatz der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
Die Nettogewinnmarge misst den prozentualen Gewinn des Unternehmens nach Abzug sämtlicher Gemeinkosten.
Return on Investment (ROI) bewertet die Rentabilität einer Investition anhand des erzielten Gewinns im Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
Der Cashflow bewertet die Liquidität und finanzielle Stabilität.
Der Deckungsbeitrag gibt an, welchen Anteil am Umsatz ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Kostendeckung beiträgt.
Der Break-Even-Point bezeichnet den Punkt, an dem Erlöse die Kosten decken.
Was ist der Unterschied zwischen Buchhaltung und Controlling?
Buchhaltung (Accounting) und Controlling sind nicht das gleiche. Die beiden Konzepte sind eng miteinander verbunden, verfolgen aber unterschiedliche Ziele und Aufgaben im Unternehmen.
Die Buchhaltung ist vor allem auf die Erfassung, Dokumentation und Aufbereitung aller finanziellen Geschäftsvorgänge ausgerichtet. Sie bildet die Grundlage für den Jahresabschluss, Steuererklärungen und gesetzliche Berichtspflichten – kurz: Sie liefert vergangene, rechtlich relevante Finanzdaten.
Das Controlling hingegen nutzt die Daten der Buchhaltung, geht jedoch einen Schritt weiter: Es analysiert, interpretiert und bewertet Informationen, um zukünftige Entwicklungen zu planen, strategische Entscheidungen zu unterstützen und das Unternehmen aktiv zu steuern. Während die Buchhaltung also rückblickend arbeitet, ist das Controlling zukunftsorientiert und dient als Basis für Unternehmensaktivitäten.
Die beiden Bereiche ergänzen sich – Buchhaltung liefert die Vergangenheitsdaten, während das Controlling diese Informationen interpretiert, ergänzt und für die Ableitung zukunftsgerichtete Maßnahmen bereitstellt.
Welcher Vorgehensweise folgt das Controlling? – Der Controlling-Kreislauf
Der Controlling-Kreislauf – auch als Controlling-Regelkreis bekannt – ist ein zentrales Konzept im modernen Unternehmenscontrolling. Er beschreibt einen kontinuierlichen Prozess, der sicherstellt, dass Unternehmensziele effizient erreicht werden. Der Kreislauf besteht typischerweise aus folgenden Phasen:
Planung: Festlegung von strategischen und operativen Zielen sowie der entsprechenden Maßnahmen zur Erreichung der Ziele.
Durchführung: Sammlung, Aufbereitung und Vermittlung relevanter Daten zur Unterstützung von Entscheidungen und zur Sicherstellung des Informationsflusses.
Kontrolle: Systematischer Vergleich zwischen geplanten Soll-Werten und tatsächlichen Ist-Werten zur Überwachung des Zielerreichungsgrades.
Steuerung und Feedback: Anpassung von Maßnahmen, Optimierung von Prozessen und Rückführung der Ergebnisse in die nächste Planungsphase.
Controlling-Prozesse sind besonders effizient, wenn sie mit geeigneter Controlling-Software ausgeführt werden. Beispielsweise ermöglicht das Business-Intelligence-Tool DeltaMaster BI-gestütztes Controlling für nahtlose Analyse, Planung und Reporting von Kennzahlen in allen Fachbereichen – von Rechnungswesen, über Marketing und Sales, bis hin zu Logistik.