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Organisationsstruktur auf Landkarten abbilden mit der Geo-Analyse

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Liebe Datenanalysten,

mit Landkarten im Reporting ist es so eine Sache: Auf der einen Seite können sie das Auge leicht täuschen, indem sie suggerieren, die größte Fläche sei auch die wichtigste. Gerade, wenn es nur darum geht, den Unternehmenserfolg in Deutschland, Frankreich, England, Spanien darzustellen, ist meist die bessere Wahl: eine Rangfolge als datendichte Tabelle, mit Abweichungen, Veränderungen, Anteilen usw. Auf der anderen Seite geht von Landkarten eine Faszination aus, sie sind emotional – und das ist wichtig, damit Managementinformation etwas bewirkt. Und wenn wir einen Zusammenhang zwischen Orten und Werten vermuten, die Geografie aber nicht als bekannt voraussetzen können, etwa, weil wir uns auch für kleinere Gebiete oder Stadtteile interessieren, dann sind analytische Karten eine große Hilfe. Wichtig ist, dass die Karten die eigenen Aufbaustrukturen widerspiegeln, zum Beispiel die Vertriebsorganisation. Um das einzurichten, genügt in DeltaMaster ein Dialog.

Herzliche Grüße
Ihr Team von Bissantz & Company

 

Die Geo-Analyse von DeltaMaster färbt Flächen einer Landkarte gemäß einer beliebigen Kennzahl ein. Damit ist schnell zu erkennen, wo beispielsweise der meiste Umsatz erzielt wurde oder wo erfreuliche oder bedrohliche Veränderungen eingetreten sind. Eine Stärke des Moduls ist: Bei der Darstellung der Landkarte kann die Zugehörigkeit von Gebieten auf der Karte zu Organisationseinheiten berücksichtigt werden. Das ist entscheidend für verdichtete Auswertungen, denn die Verantwortlichkeiten in Unternehmen sind ja meist nicht streng nach politischen oder postalischen Strukturen aufgebaut, sondern man fasst Kunden, Patienten, Immobilien, Filialen usw. nach unternehmensspezifischen Vorgaben zusammen – und diese Vorgaben gilt es, in der Analyse zu berücksichtigen. In der obigen Abbildung richten sich die Gebiete offensichtlich weder nach Bundesländern noch nach Postleitregionen, sondern sie sind nach einer unternehmenseigenen Systematik zusammengefasst.

Geo-Analyse von DeltaMaster

Im Folgenden erläutern wir, wie Sie die Geo-Analyse einrichten und die Beziehungen zwischen der eigenen Organisationsstruktur und der Gliederung der Landkarte festlegen. Wie immer im Stufenkonzept von DeltaMaster ist die Einrichtung einmalig vom Berichtsredakteur in der Stufe Miner vorzunehmen; Berichtsempfänger in den Modi Reader, Viewer, Pivotizer und Analyzer können die gespeicherten Analysen dann ohne Vorbereitung nutzen. Als Beispiel dient das Referenzmodell „Chair“, in dessen Kundendimension auch Postleitzahlen gespeichert sind.

Einmalige Einstellungen

Die Geo-Analyse wird in den Einstellungen des Verfahrens (Menüleiste des Fensters Analyse) konfiguriert, auf der Registerkarte Mapping.

Einstellungen

Der Dialog ist dreigeteilt:

  • Oben wählen Sie eine Dimension bzw. Hierarchie aus, die Sie für die Geo-Analyse verwenden möchten. Wenn das Kontrollkästchen für eine Dimension aktiviert ist, kann DeltaMaster diese für Geo-Analysen verwenden und im unteren Teil des Dialogs wird die zugehörige Zuordnungstabelle eingeblendet. Es können mehrere Dimensionen für die Geo-Analyse konfiguriert werden, sodass sich auch alternative Strukturen aus dem Analysemodell abbilden lassen, zum Beispiel vor und nach einer Umstrukturierung.

Dimension, Landkartendatei und Dimensionsebene, Zuweisungstyp, Gruppierungsebene, Kartenebene, Zuweisungselement auf der Registerkarte Mapping

  • Im mittleren Teil des Dialogs wählen Sie die Landkartendatei aus. Angeboten werden alle Landkarten (LTG-Dateien), die DeltaMaster im Ordner für Landkartendateien finden kann. Dieser ist in den Optionen auf der Registerkarte Ordner festgelegt, zum Beispiel „C:ProgrammeDeltaMaster 5.5.9Maps“. Mehr zu Landkarten im letzten Abschnitt. Je Dimension kann genau eine Kartendatei verwendet werden.
  • Im unteren Teil des Dialogs richten Sie die Zuordnung für die oben ausgewählte Dimension bzw. Hierarchie ein. Diese Tabelle erläutern wir nachfolgend ausführlich.

Ebenfalls in den Einstellungen können Sie festlegen, dass DeltaMaster zusätzlich Grafiken in die Landkarte einblenden soll, zum Beispiel Säulendiagramme, die die Verteilung des Umsatzes auf verschiedene Warengruppen veranschaulichen. Diese Visualisierung ist in den DeltaMaster clicks! 05/2005 beschrieben.

Zuweisung und Gruppierung

Die Tabelle, in der die Dimension des Analysemodells mit der Landkarte verknüpft wird, hat es in sich: Sie bietet eine große Flexibilität, auch wenn sie auf den ersten Blick etwas geheimnisvoll wirken mag. Was steckt hinter den fünf Spalten?

In der ersten Spalte sind alle Dimensionsebenen der oben im Dialog ausgewählten Dimension angegeben – die Ebenen unserer Kundendimension.

erste Spalte der Zuordnungstabelle für die Ebenen unserer Kundendimension: All, Region, Gebiet, Bezirk oder Kunde

In der zweiten Spalte legen Sie den sogenannten Zuweisungstyp für die jeweilige Ebene fest: distriktgruppierend oder distriktidentisch. Von der Auswahl in diesem Feld hängt ab, was in den restlichen drei Feldern einer Zeile einzustellen ist.

zweite Spalte der Zuordnungstabelle für die jeweilige Ebene

  • Distriktidentisch bedeutet, dass die Dimensionsebene mit einer Kartenebene übereinstimmt. Auf dieser Ebene sind das Datenmodell und die Karte miteinander verknüpft. Wenn in einer Dimensionsebene zum Beispiel fünf- oder zweistellige Postleitzahlen verfügbar sind (als Name der Dimensionselemente oder in Elementeigenschaften, siehe unten), können Sie diese Ebene einer entsprechenden Ebene in der Landkarte zuordnen, indem Sie sie als distriktidentisch markieren.

Für distriktidentische Ebenen spielt die Gruppierungsebene keine Rolle; die Kartenebene und das Zuweisungselement hingegen müssen festgelegt werden, siehe unten.

  • Distriktgruppierend bedeutet, dass diese Ebene die Elemente einer tieferen Ebene der Dimension zusammenfasst. Mit dieser Option wird die eingangs beschriebene Verdichtung entlang der Organisationsstruktur realisiert: Die direkt mit der Landkarte verknüpften Elemente werden gemäß der Dimensionsstruktur gruppiert bzw. aggregiert. Aus den aggregierten Werten leitet DeltaMaster ab, wie die zugehörigen Flächen einzufärben sind. Die aggregierten Werte müssen nicht unbedingt zu benachbarten Flächen auf der Karte gehören.

Für distriktgruppierende Ebenen muss eine Gruppierungsebene festgelegt werden, siehe unten; die Kartenebene und das Zuweisungselement hingegen spielen keine Rolle.

  • Wenn Sie als Zuweisungstyp „<keiner>“ auswählen, ignoriert DeltaMaster die Ebene.

Mindestens eine Ebene muss als distriktidentisch ausgewählt sein, sonst kann die Geo-Analyse nicht berechnet werden. Im Fenster Analyse bzw. Bericht werden alle Dimensionen zur Auswahl angeboten, die mit einer Karte verbunden sind, einschließlich ihrer distriktidentischen und distriktgruppierenden Ebenen.

Geografie, unterteilt in PLZ1, PLZ2, PLZ5 und Vertrieb, unterteilt in Vertriebsleiter, Vertriebsteam und Kunde

Die Gruppierungsebene in der dritten Spalte der Zuordnungstabelle ist nur für distriktgruppierende Ebenen von Bedeutung. Hier wählen Sie die Dimensionsebene aus, deren Elemente zusammengefasst werden sollen. Angeboten werden nur tiefer liegende Ebenen. In der Regel wählt man eine distriktidentische Ebene aus. Alle distriktgruppierenden Ebenen müssen auf derselben Gruppierungsebene basieren. Beispielsweise könnten sich die Ebenen „Region“ und „Gebiet“ auf die Ebene „Bezirk“ beziehen, die ihrerseits „eins zu eins“, also distriktidentisch mit der Landkarte verknüpft ist.

dritte Spalte der Zuordnungstabelle für distriktgruppierende Ebenen

Die Kartenebene in der vierten Spalte ist nur für distriktidentische Ebenen von Bedeutung. Hier wählen Sie aus, mit welcher Ebene der Landkarte die Dimensionsebene des Analysemodells verknüpft werden soll – zum Beispiel fünfstellige Postleitzahlen der Kunden mit dem Postleitgebiet, wie es in der Karte heißt, oder die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl eines Zuständigkeitsbereichs mit der Postleitregion. Die Kartenebenen sind in der Auswahlliste entsprechend ihrer hierarchischen Ordnung dargestellt: die „gröbste“ Ebene oben, die „feinste“ Ebene unten.

vierte Spalte der Zuordnungstabelle nur für distriktidentische Ebenen: keine, Postleitzone, Postleitregion, Postleitgebiet

Das Zuweisungselement in der fünften Spalte ist ebenfalls nur für distriktidentische Ebenen von Bedeutung. Hier stellen Sie ein, über welche Bezeichnung die Verknüpfung zwischen Analysemodell und Landkarte hergestellt wird: entweder über den Namen des Dimensionselements oder über eine Elementeigenschaft, je nachdem, wie die Postleitzahlen (oder andere geografische Schlüssel, siehe letzter Abschnitt) im Analysemodell gespeichert sind.

fünfte Spalte der Zuordnungstabelle nur für distriktidentische Ebenen: Dimensionselement oder Postleitzahl

Ob das Dimensionselement selbst oder eine Elementeigenschaft die benötigten Angaben liefert, ist zum Beispiel im Dimensionsbrowser auf der Registerkarte Eigenschaften zu erkennen. Im abgebildeten Beispiel ist beides möglich: Die zweistellige Postleitzahl wird als Name der Elemente verwendet (Spalte „Bezirk“) und ist zugleich als Elementeigenschaft „PLZ_DE“ vorhanden. (Die anderen in der Abbildung gezeigten Eigenschaften werden in fremdsprachigen Versionen des Referenzmodells genutzt.)

Registerkarte Eigenschaften im Dimensionsbrowser

Zum Einrichten der Geo-Analyse bearbeiten Sie die Einstellungen am besten von unten nach oben: Sie beginnen auf der untersten (feinsten) Dimensionsebene und gehen von da aus nach oben, bis zu der (ersten) Ebene, die zu einer Landkartenebene passt. Diese markieren Sie als distriktidentisch. Anschließend legen Sie Gruppierungen fest.

Ein Tipp: In allen Auswahllisten in diesem Dialog können Sie per Doppelklick zwischen den verschiedenen Optionen umschalten.

Mosaik vermeiden

Ein bekannter Effekt bei der Geo-Analyse ist, dass Flächen nicht durchgängig gefärbt, sondern von vielen kleinen weißen „Splittern“ durchbrochen sind; die Karte sieht dann aus wie ein Mosaik. Ein solches Ergebnis ist zwar korrekt, aber nicht immer hilfreich, da der Zusammenhang mit der Organisationsstruktur nicht mehr zu erkennen ist. Der Grund für die „Löcher“ in der Karte sind „Löcher“ in den Daten: Nicht zu allen Postleitgebieten (bzw. nicht zu allen Gebieten auf der niedrigsten Kartenebene) gibt es Elemente in der Datenbank – man hat nicht überall Kunden, Patienten, Immobilien, Filialen usw. Bei unserem Referenzmodell „Chair“ mit seinem recht kleinen Kundenstamm ist die Landkarte sogar so dünn besetzt, dass man meinen könnte, es wäre überhaupt nichts eingefärbt worden; erst beim Hineinzoomen zeigen sich farbige Flächen. Die Distriktgruppierung auf höherer Ebene verändert an der Darstellung nichts, da die Aggregation wertmäßig und nicht flächenmäßig definiert ist.

Eine gute Lösungsmöglichkeit ist, die unterste Ebene mit den einzelnen Postleitgebieten (fünfstelligen Postleitzahlen) auszulassen und erst eine Ebene höher zu beginnen, mit den Postleitregionen. Davon gibt es in Deutschland 95, das dürfte für die meisten Management-Aufgaben fein genug sein. Und wenn tatsächlich mehr Genauigkeit erforderlich ist, dann doch vermutlich deswegen, weil auch entsprechende Daten vorhanden sind. In unserem Referenzmodell „Chair“ führen wir Postleitzahlen auf zwei Ebenen mit: auf der untersten Ebene („Kunde“, fünfstellig) und der zweituntersten („Bezirk“, zweistellig). Damit sind zwei distriktidentische Zuweisungen möglich: „Kunde“ zur Kartenebene „Postleitgebiet“ und „Bezirk“ zur Kartenebene „Postleitregion“. Wegen des begrenzten Nutzens der ersten Variante würden wir aber raten, diese nicht anzubieten und mit der Zuordnung bei Postleitregionen zu beginnen.

Zuordnungsfehler interpretieren

Wenn Sie die Geo-Analyse eingerichtet haben und berechnen (Link in der Menüleiste des Fensters Analyse), ordnet DeltaMaster die Elemente der ausgewählten Dimension den Flächen auf der Karte zu, wie in den Einstellungen festgelegt. Dabei kann es vorkommen, dass nicht alle Dimensionselemente in der Karte vorgesehen sind. In diesem Fall können die Zuordnungsfehler im entsprechenden Eintrag des Menüs Ansicht abgerufen werden; ihre Anzahl wird zusätzlich in der Statusleiste des Berichts angegeben.

Zuordnungsfehler im Menü Ansicht

Eine große Anzahl von Zuordnungsfehlern (insbesondere: so viele, wie es Elemente gibt) ist ein Hinweis, dass die Zuordnung nicht richtig eingetragen wurde. Überprüfen Sie in den Einstellungen, dass das Zuweisungselement richtig konfiguriert ist (also etwa, dass tatsächlich die Elementeigenschaft mit den Postleitzahlen eingestellt wurde).

Manche Zuordnungsfehler liegen in der Natur der Sache: So gibt es die Postleitzahlensystematik nicht her, alle Postleitzahlen von Großempfängern (zum Beispiel Versandhäuser und Behörden) in geografische Zustell-Postleitzahlen umzuwandeln. Eine Zuordnung ist in vielen Fällen dennoch möglich; dies wird jedoch weder in DeltaMaster noch im OLAP-Würfel umgesetzt, sondern in der relationalen Datenbank. Bitte wenden Sie sich an Ihre Ansprechpartner, wenn Sie Unterstützung bei dieser Aufgabe benötigen.

Auch auf Veränderungen bei den Postleitzahlen können Zuordnungsfehler zurückgehen. So entfallen immer wieder einmal einige Postleitzahlen, beispielsweise durch Zusammenlegung oder Umstrukturierung von Gebieten. Daher stellen wir in größeren Abständen aktualisierte Versionen der Kartendatei zur Verfügung; Hinweise darauf finden Sie in den DeltaMaster deltas!.

Und natürlich gibt es auch „echte“ Fehler: fehlende oder falsch erfasste Postleitzahlen. Die Postleitzahl 99999 wäre so ein Fehler – die größte deutsche Postleitzahl ist 99998 (für Weinbergen in Thüringen, etwa 50 km nordwestlich von Erfurt).

Andere Länder, andere Karten

Für die Geo-Analyse sind zahlreiche Karten erhältlich, für Kontinente und Länder ebenso wie für bestimmte Branchen, in denen sich eine eigene geografische Systematik durchgesetzt hat, etwa IMS Landscape oder RPI-Zellen von Insight Health für den Pharmamarkt. Auch Karten mit anwendungsspezifischen Einteilungen wie den Nielsengebieten in der Marktforschung oder den Kreisgemeindeschlüsseln der Statistischen Ämter („KGS5“, mit Bundesländern, Regierungsbezirken und Kreisen) sind verfügbar.

Zum „Mapping“ von Dimensionselementen auf Gebiete der Karte werden stets numerische Schlüssel verwendet. Daher können die deutschen Postleitzahlen unmittelbar in der Geo-Analyse verwendet werden, wenn sie als Name von Dimensionselementen oder als Elementeigenschaft gespeichert sind. In der Weltkarte sind die Länder numerisch nach ISO 3166 kodiert. In der ebenfalls oft verwendeten Karte „Europa mit Postleitregionen“ (Abbildung rechts) setzen sich die Schlüssel aus denselben numerischen ISO-Codes sowie den ersten Stellen der Postleitzahl zusammen.

Mögliche Einteilung einer Karte für die Geo-Analyse

Für viele Karten können wir Ihnen Code-Listen zur Verfügung stellen, damit Sie Ihre Stammdaten abgleichen und vorbereiten können. Für spezielle Anforderungen ist es sogar möglich, unternehmensspezifische Karten anzufertigen, die etwa den Grundriss von Fertigungshallen oder Verkaufsflächen wiedergeben. Wenn Sie Überlegungen in diese Richtung haben, wenden Sie sich bitte ebenfalls gerne an Ihre Ansprechpartner.