Was ist SQL (Structured Query Language)?
SQL (Structured Query Language) ist die Standardsprache zur Verwaltung und Abfrage strukturierter Daten in relationalen Datenbanken.
deklarative Sprache zur Kommunikation mit relationalen Datenbanken.
ermöglicht den Zugriff auf strukturierte Daten über definierte Befehle wie SELECT, INSERT, UPDATE und DELETE
Grundlage für viele Datenanalyse-, Reporting- und Data-Warehouse-Prozesse
SQL-Definition
Die Abkürzung SQL steht für Structured Query Language und ist eine standardisierte und als international anerkannter Standard anerkannte Abfragesprache zur Verwaltung und Bearbeitung von Daten in relationalen Datenbanksystemen. Mit SQL können Datenbanken erstellt, verändert, verwaltet und abgefragt werden. Typische Anwendungsbereiche sind somit beispielsweise Einfügen neuer Daten, das Aktualisieren bestehender Einträge oder das Löschen nicht mehr benötigter Datensätze. Ebenso lassen sich mit SQL komplexe Abfragen erstellen, um gezielt Informationen zu filtern und auszuwerten.
Als deklarative Sprache beschreibt SQL, was ein Benutzer erreichen möchte – beispielsweise welche Daten er braucht – ohne exakt vorzugeben, wie die Datenbank diese Aufgabe im Detail ausführt. Diese Eigenschaft macht SQL zu einem zentralen Werkzeug für Business Intelligence, Data Warehousing und viele Anwendungen im Umgang mit großen Datenmengen und in der modernen Datenanalyse.
Wie funktioniert SQL?
SQL verarbeitet Datenbankabfragen in mehreren Schritten, um sicherzustellen, dass Daten korrekt, sicher und effizient gespeichert, abgerufen oder verändert werden. Dabei kommen verschiedene Komponenten zum Einsatz, die eng zusammenarbeiten:
- Parser (Syntax- und Zugriffsprüfung)
- Kontrolliert, ob der ausführende Benutzer die nötigen Rechte besitzt, um die gewünschte Operation durchzuführen.
- Zerlegt die SQL-Anweisung in einzelne Elemente („Tokenisierung“) und prüft, ob die Syntax den Regeln entspricht.
- Relationale Engine (Abfrageoptimierung)
- Wandelt die geprüfte Anweisung in einen sogenannten Bytecode um.
- Erstellt einen Ausführungsplan, um Daten so effizient wie möglich zu lesen oder zu verändern.
- Optimiert wiederkehrende Abfragen und wählt die schnellste Zugriffsmethode.
- Speicher-Engine (physische Datenausführung)
- Führt den Ausführungsplan tatsächlich aus: Sie liest Daten von der Festplatte oder schreibt neue Informationen in die Datenbank.
- Speichert Änderungen dauerhaft ab und übermittelt die Ergebnisse an die anfragende Anwendung.
Was sind die wichtigsten SQL-Befehle?
Es gibt verschiedene SQL-Befehle, mit denen Daten in relationalen Datenbanken verwaltet werden. Einige der wichtigsten Befehle sind beispielsweise:
- SELECT: Daten aus einer oder mehreren Tabellen abfragen, z. B.: SELECT Name FROM Lieferanten WHERE Ort = ‚Hamburg‘
- INSERT: Neue Datensätze in eine Tabelle einfügen, z.B.: INSERT INTO Lieferanten (Name, Ort) VALUES (‚Max Mustermann‘,’Hamburg‘)
- UPDATE: Bestehende Datensätze ändern, z.B.: UPDATE Lieferanten SET Telefonnummer = ’neue Telefonnummer‘ WHERE Name = ‚Max Mustermann‘
- DELETE: Datensätze aus einer Tabelle löschen, z.B. DELETE FROM Lieferanten WHERE Ort = ‚Leipzig‘
- ALTER TABLE: Struktur von Datenbankobjekten ändern, z.B.: ALTER TABLE Lieferanten ADD COLUMN Vertragsende DATE
- DROP: Datenbankobjekte löschen, z.B.: DROP TABLE Lieferanten_Alt
- GRANT: Benutzerrechte vergeben
- REVOKE: Benutzerrechte entziehen
- JOIN: Daten aus mehreren Tabellen verknüpfen
- CREATE: Neue Datenbankobjekte (z. B. Tabellen) erstellen
Was sind die Vorteile von SQL?
SQL ist im Umgang mit relationalen Datenbanken nahezu unverzichtbar. Zu den wichtigsten Vorteilen der Verwendung von SQL zählen unter anderem:
Konsistente Daten und komplexe Auswertungen: SQL organisiert Daten in Tabellen mit Zeilen und Spalten. Relationale Verknüpfungen zwischen Tabellen (z. B. über Primär- und Fremdschlüssel) gewährleisten Datenintegrität und ermöglichen komplexe Abfragen.
Schnelle Verarbeitung: Indizes und Optimierungsverfahren gewährleisten kurze Antwortzeiten, selbst bei großen Datenmengen.
Sicherheit: Zugriffsrechte und Verschlüsselung schützen vor unbefugtem Zugriff.
Kompatibilität: Als standardisierte Sprache ist SQL plattformübergreifend einsetzbar, auch in Cloud– und Big-Data-Umgebungen.
Skalierbarkeit und Open Source: Viele SQL-Systeme sind quelloffen und lassen sich flexibel an wachsende Datenanforderungen anpassen.
Was ist der Unterschied zwischen SQL und MySQL?
SQL und MySQL haben unterschiedliche Rollen in der Welt der Datenbanken: SQL ist die Sprache, während MySQL ein konkretes Datenbankmanagementsystem ist:
SQL ist die standardisierte Sprache zur Verwaltung und Abfrage relationaler Datenbanken. Sie legt fest, wie Datenbanken definiert und wie Daten verarbeitet werden – unabhängig davon, welche Software dabei im Einsatz ist.
MySQL ist ein weit verbreitetes relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS), das SQL-Befehle nutzt, um Daten zu speichern, zu verwalten und bereitzustellen. MySQL ist quelloffen (Open Source), wird von Oracle weiterentwickelt und kann auf verschiedenen Betriebssystemen oder in der Cloud installiert werden.
Sprache vs. System: SQL ist eine Syntax und ein Regelwerk, MySQL eine Software, die dieses Regelwerk umsetzt.
Alternative Systeme: Neben MySQL gibt es weitere Datenbanksysteme, die SQL verwenden, z. B. Microsoft SQL Server oder PostgreSQL.
Der Unterschied zwischen SQL und MySQL ist also, dass SQL beschreibt, wie Datenbanken angesprochen werden, während MySQL eine von vielen Softwarelösungen ist, die SQL als Abfragesprache einsetzen.