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Was sind neuronale Netze?

Neuronale Netze sind rechnergestützte Modelle, welche die Funktionsweise des Gehirns imitieren und damit eine zentrale Technologie in KI und Machine Learning darstellen.

  • verarbeiten Daten durch gewichtete Verbindungen zwischen Neuronen

  • ermöglichen Entscheidungsunterstützung durch datenbasiertes Lernen

  • erkennen Muster in Sprache, Bildern, Text oder Zahlen

  • verschiedene Arten von neuronalen Netzen unterscheiden sich je nach Struktur und Einsatzzweck

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Definition: Neuronale Netze einfach erklärt

Neuronale Netze sind computergestützte Modelle, die der Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachempfunden sind – weshalb sie oft auch künstliche neuronale Netze genannt werden. Als Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) bilden neuronale Netze die Grundlage für viele moderne Machine-Learning-Verfahren. Sie bestehen aus mehreren Schichten von miteinander verbundenen künstlichen Neuronen, welche Informationen verarbeiten, Muster erkennen und darauf basierend Vorhersagen treffen können. Durch Training mit großen Datenmengen lernen neuronale Netze, ihre Ergebnisse fortlaufend zu verbessern.

So lassen sich komplexe Aufgaben wie Sprach- und Bilderkennung, Betrugserkennung oder Prognosen automatisiert bewältigen – oft in Bruchteilen der Zeit, die Menschen dafür benötigen würden. Unternehmen nutzen neuronale Netze, um Prozesse zu optimieren, große Datenmengen auszuwerten und intelligente Entscheidungen zu unterstützen.

Neuronale Netze und KI: Sind neuronale Netze künstliche Intelligenz?

Neuronale Netze sind ein zentrales Werkzeug innerhalb der künstlichen Intelligenz, aber sie sind nicht mit KI gleichzusetzen. Vielmehr bilden sie die Grundlage vieler moderner KI-Anwendungen. Während der Begriff KI sämtliche Methoden umfasst, um Maschinen intelligentes Verhalten zu verleihen, sind neuronale Netze spezialisierte Algorithmen, die dieses Verhalten durch Lernen aus Daten ermöglichen.

Kurz gesagt: Neuronale Netze sind der Motor, der vielen modernen KI-Anwendungen ihre „Intelligenz“ verleiht. Sie sind ein Teilbereich des maschinellen Lernens – und damit ein wesentlicher, aber nicht alleiniger Bestandteil der KI.

Neuronale Netze vs. Deep Learning: Sind neuronale Netze Deep Learning?

Neuronale Netze und Deep Learning werden oft im gleichen Zusammenhang genannt, unterscheiden sich aber in ihrer Komplexität und Anwendung. Neuronale Netze sind die Grundstruktur, Deep Learning hingegen beschreibt neuronale Netze mit vielen versteckten Schichten (Hidden Layers), die besonders tief verschachtelt sind.

Durch diese tieferen Strukturen können Deep-Learning-Modelle sehr komplexe Aufgaben lösen. Während einfache neuronale Netze schon Muster erkennen, geht Deep Learning einen Schritt weiter und nutzt große Datenmengen sowie hohe Rechenleistung, um hochpräzise Ergebnisse zu liefern. In der Praxis gilt: Jedes Deep-Learning-Modell ist ein neuronales Netz – aber nicht jedes neuronale Netz ist automatisch Deep Learning.

Wie lernen künstliche neuronale Netze?

Künstliche neuronale Netze lernen, indem sie Beispieldaten analysieren und daraus Muster und Zusammenhänge ableiten. Ihr Aufbau orientiert sich am menschlichen Gehirn: Sie bestehen aus vielen miteinander verbundenen Knotenpunkten – den künstlichen Neuronen –, die Informationen empfangen, verarbeiten und weiterleiten. Ein neuronales Netz gliedert sich in eine Eingabeschicht, eine oder mehrere verborgene Schichten (Hidden Layers) und eine Ausgabeschicht. In der Eingabeschicht werden die Rohdaten aufgenommen. Die verborgenen Schichten erkennen Merkmale und berechnen Zwischenergebnisse, während die Ausgabeschicht die finale Vorhersage oder Klassifikation liefert.

Der Lernprozess von neuronalen Netzen basiert meist auf überwachtem Lernen. Dabei werden dem Netz Eingabedaten zusammen mit den dazugehörigen korrekten Ergebnissen (Labels) gezeigt. Zunächst verarbeitet das Netz die Daten Schicht für Schicht: Jede Schicht erkennt bestimmte Merkmale und leitet die Informationen an die nächste Schicht weiter. Am Ende vergleicht das Netz seine berechnete Ausgabe mit dem tatsächlichen Ergebnis. Der Unterschied zwischen Vorhersage und Realität wird als Fehlerwert (Loss) bezeichnet.

Um diesen Fehler zu minimieren, passt das neuronale Netz die Verbindungen zwischen den Neuronen – sogenannte Gewichtungen – automatisch an. Dieses Anpassen geschieht mit speziellen Lernalgorithmen wie dem Backpropagation-Verfahren in Kombination mit Optimierungsverfahren wie dem Gradientenabstieg. Dieser Vorgang wiederholt sich tausendfach, bis das Netz die besten Gewichtungen gefunden hat. Durch diesen iterativen Prozess wird die Vorhersagegenauigkeit schrittweise verbessert.

Dank dieser Lernmethode sind künstliche neuronale Netze in der Lage, auch unbekannte Daten eigenständig zu analysieren, Muster zu erkennen und präzise Vorhersagen zu treffen. So können sie zum Beispiel Sprache verstehen, Bilder erkennen oder Prognosen in der Business Intelligence unterstützen.

Welche Arten von neuronalen Netzen gibt es?

Neuronale Netze lassen sich in verschiedene Typen unterteilen, die sich in Aufbau und Anwendungsbereich unterscheiden. Die wichtigsten Arten künstlicher neuronaler Netzwerke sind:

  • Perceptron ist die einfachste Form eines neuronalen Netzes und gilt als Grundlage moderner Netzarchitekturen. Es besteht meist aus nur einem künstlichen Neuron, das Eingabewerte gewichtet, summiert und über eine Aktivierungsfunktion eine binäre Entscheidung trifft.

  • Feed Forward Neural Networks (FFNN) sind der Standard in vielen Anwendungen. Die Informationsverarbeitung läuft hier nur in eine Richtung: von der Eingabeschicht über eine oder mehrere verborgene Schichten bis zur Ausgabeschicht. Rückkopplungen gibt es nicht – daher der Name „Feed Forward“. Werden besonders viele Schichten verwendet, spricht man auch von Deep Feed Forward Neural Networks.

  • Convolutional Neural Networks (CNN) sind speziell für die Arbeit mit Bild- oder Videodaten entwickelt worden. Sie sind in der Lage, wichtige Merkmale aus zwei- oder dreidimensionalen Eingabedaten herauszufiltern. Dadurch eignen sich CNNs besonders gut für Objekterkennung, Bilderkennung und Klassifikation.

  • Recurrent Neural Networks (RNN) erweitern klassische neuronale Netze um Rückkopplungen, sodass Informationen nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts durchs Netz laufen können. Damit erhalten diese Netze eine Art Gedächtnis, was sie ideal für Aufgaben macht, bei denen der Kontext eine Rolle spielt – zum Beispiel bei Sprachverarbeitung, Textanalyse oder Videos.

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Nicolas Bissantz

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