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Zu guter Letzt: das Gute zuerst

Damit Berichte wirken, müssen sie klug, schön und verständlich sein. Damit Berichte auch noch das Richtige bewirken, müssen sie zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Das sagt uns die Neurobiologie. Teil I unserer Serie zum Neurocontrolling – einer neuen, dringend nötigen Disziplin.

Sie kennen das: Jemand hat zwei Nachrichten für Sie, eine gute und eine schlechte. Welche wollen Sie zuerst hören? Hirnforscher Gerhard Roth sagt dazu: Bessere Entscheidungen trifft man, wenn man sich erst die gute Nachricht anhört. Weil gute Stimmung nicht so euphorisch macht, wie schlechte Stimmung pessimistisch macht. Ist man erst einmal pessimistisch gestimmt, wirkt das nach und färbt unnötig stark ab auf alles, was danach kommt. Man bewertet Negatives noch negativer, als es sowieso ist, und übertreibt es damit. Die euphorisierende Wirkung guter Nachrichten wirkt ebenfalls nach und färbt ab – aber eben nicht so stark. Da mit Pessimismus ohnehin selten ein Blumentopf zu gewinnen ist, gilt es, sich die Asymmetrie der Übertreibung zunutze zu machen. Zum Beispiel, indem man die Agenda von Entscheidungsgremien danach ordnet: Erst die positiven Themen, dann die anderen.


Dass wir Gutes zuerst berichten, wollten wir auch hier berichten. Darum haben wir es in Szene gesetzt.

In unserem Unternehmen geben wir auf den Hysterese-Effekt schon länger etwas. Zu Beginn von wichtigen Sitzungen machen wir „Cheerleading“, davon hatte ich schon erzählt. Jeder darf reihum ein bisschen angeben und selbst­zufrieden von drei Erfolgen der letzten Zeit berichten. Die Wirkung ist groß­artig. Man selbst ist danach bester Laune und der gegenseitige Respekt ist danach fast immer größer als vorher, schon weil man unterschätzt, was andere alles leisten.

Ermuntert von solchen Erfahrungen haben wir das Prinzip, zuerst die guten Nachrichten zu bringen, vor einiger Zeit weiter ausgedehnt. Am Eingang des Hauptsitzes in Nürnberg tickern alle guten Unternehmensnachrichten per Beamer-Projektion auf der Wand. Eine Kaffeeküche ist nebenan. Wer mag, verweilt hier ein wenig, bevor er an den Arbeitsplatz geht.


Making-of 1: Architekturfotograf Thomas Esch sorgte für die gute Verpackung unserer Nachricht über unseren Umgang mit guten Nachrichten.

Ein bisschen kniffelig war die Frage, wo eine gute Nachricht anfängt? Zuerst fielen uns vor allem die größeren Siege ein, die hier tickern sollten: ein erfreuliches Ergebnis in der Befragung von BARC, die Anzahl neuer Features der neuen Version von DeltaMaster, der Sieg eines Kunden bei einem Lösungsvergleich, eine gewonnene Ausschreibung, ein Großauftrag. Dann merkten wir, wie viel mehr Erfreuliches ständig passiert, ohne dass das so richtig publik wird.


Die Models, unsere Kollegen Bertram Küppers und Pavla Toff, haben Pause, während die Bildqualität begutachtet wird.

Nun sind positiv gehaltene Rundschreiben, Unternehmenszeitungen, E-Mail-Newsletter und dergleichen nichts Neues. Auch hatten wir schon ein News-Portal in die Küche gehängt, weil man sich beim Kaffeekochen schnell langweilt und dann Zeit ist für Nachrichten, die im E-Mail-Eingang sonst untergehen. Tatsächlich aber spüren wir den Effekt, den die richtige Reihen­folge hat. Nicht für jeden ist der Start am Morgen eine beglückende Ange­legenheit. Jedoch: Am Ticker vorbeizugehen und danach nicht beschwingter als vorher zum Schreibtisch zu gehen, ist beinahe unmöglich geworden.

Ich finde, fürs Controlling sollten Theorie und Praxis dieses Hysterese-Effekts Konsequenzen haben:

Die einfachste ist, Sitzungen und Berichte mit positiven Nachrichten beginnen zu lassen. Ganz praktisch wählen wir als Voreinstellung für Rangfolgen in Controlling-Software: positive Abweichungen zuerst. Eine philosophischere ist, das Controlling auch als Nachrichtendienst für positive Meldungen zu sehen. Aus der richtigen Information wird dann Motivation und die ist als Gegenmittel für verfehlte Pläne wohl ebenso wichtig wie der scharfe Blick, mit dem man die erkennt.

Den ersten Teil unserer Serie über die Lehren der Neurobiologie für das Controlling wollen wir weihnachtlich beschließen, mit einer frohen Botschaft: Controlling darf fröhlicher werden und soll mehr Gutes als Schlechtes berichten.